Anne Hathaway geraten in diesem US-Remake der belgisch-französischen Romanverfilmung «Duelles» als einst beste Freundinnen in einen sich langsam zuspitzenden Psychokrieg. Schauplatz: die schmucke Kulisse einer amerikanischen Vorstadt aus den 1960er-Jahren.

Bildergalerie

Die Nachbarinnen Alice (Anne Hathaway) verstehen sich prächtig. Genauso wie ihre Söhne Theo und Max. Eines Tages beobachtet Alice Max beim Balancieren auf der Brüstung des Balkons und rennt nach nebenan. Seinen tödlichen Sturz kann sie allerdings nicht verhindern. Celine fällt daraufhin in ein tiefes Loch, aus dem sie einige Wochen später wieder herauskommt. Doch irgendetwas ist anders. Glaubt zumindest Alice, die ihrer bis dahin besten Freundin böse Absichten unterstellt.

Dass Benoît Delhomme als Kameramann schon lange im Geschäft ist, merkt man seinem Regiedebüt sofort an. In sorgsam komponierten Bildern, die in ihrer leicht artifiziellen Note auf den Schein der so perfekt wirkenden Vorstadtwelt hindeuten, entspinnt sich eine zunächst nicht klar definierbare Geschichte. Stehen anfangs die starren Geschlechterrollen und der Sexismus der 1960er-Jahre im Mittelpunkt, wandelt sich der Film mit dem Schicksalsschlag zu einem Drama über Trauer und Verlust.

Mehr und mehr schiebt sich jedoch ein Thriller-Aspekt in den Vordergrund. Sind die Befürchtungen der schon vor dem Unglück stets etwas nervösen und ängstlichen Alice berechtigt? Oder steigert sie sich schlicht in eine Wahnvorstellung hinein? Mit ihren engagierten Darbietungen halten die beiden Hauptdarstellerinnen die Spannung auf einem ordentlichen Niveau. Den Weg zum grellen Finale pflastern aber auch einige Genreklischees und Glaubwürdigkeitsdefizite.